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Sonntag, 17. Januar 2010

17.01.2010, Djougou - Taneka Village - Djougou

Heute morgen kurz vor 8 stand Lucard ueberpuenktlich vor dem Motel.Wir hatten uns gestern Abend durch Vermittlung von Nana, der franz. Motelbetreiberin und ihres Bruders Jacques schon kennen gelernt. Lucard kann Englisch, wir wollen das Volk der Taneka und dessen Koenig SA MAJESTE TCHOUHOU den III. besuchen. Das Moped von Lucard sah verdammt gut in Schuss aus (er arbeitet für eine NGO und hat es sich ausgeliehen), wir fuhren ca. 20 km die Strasse gen Norden Richtung Natitingou, um dann links auf eine rote Sandpiste abzubiegen. Die haette ich nie im Leben gefunden, ist ja kaum was ausgeschildert. Nach ca. 8 km dann eines der noch traditionellen Taneka-Doerfer. Der Koenig residiert in einem kleinen schmucklosen 10 x 3 Meter-Gebaeude mit einigen angeschlossenen Rundhuetten und einer Lehmmauer herum.



Lucard wirft sich zur Ehrerbietung vor dem Taneka-Koenig auf den Boden, ich entscheide mich fuer eine Art Mischung aus japan.Kotau und indischen Haendefalten. Auch bekomme ich meine Stiefel nicht so einfach aus, daher wird mir das auch erlassen. Das Dorf besteht aus unzaehligen Rundhuetten in Lehmbauweise, viele Menschen habe ich nicht gesehen. Das liegt wohl daran, das junge Leute in die groesseren Orte ziehen, weil sie hier erst recht keine Arbeit bekommen und das Leben im Dorf verdammt hart ist. Auch ist heute Sonntag, einige sind auswaerts, andere auf den Feldern. 2000 Menschen sollen hier noch leben. Der Koenig will aber das traditionelle Leben erhalten, was in so einem armen Dorf eine grosse Aufgabe ist. Wir unterhalten uns, Lucard uebersetzt. Der Koenig hat viel Ausstrahlung, ist ein stolzer und wuerdevolle Mann. Wir tauschen Hoeflichkeiten aus. Dann mache ich eine Wanderung mit Lucard durch das Dorf und durch die Berge, in denen die Deutschen vor ca. 100 Jahren ein ErkundungsCamp gebaut hatten, als sie vom benachbarten Togo, das ja mal deutsche Kolonie war, herueber kamen. Ein paar Grundmauern kann man noch erkennen, einiges stammt auch noch aus vorkolonialer Zeit.

Wieder im Dorf wurde ich zwei Ministern des Koenigs vorgestellt: der Erste ist fuer gute Ernten zustaendig, er opfert Tiere, schaut sich den Fluss an, checkt die Wolken etc. etc. Der Zweite ist fuer den Regen verantwortlich, bestimmt ein undankbarer Job, wenn man nicht über eine ausreichende Anzahl an Rasensprengern verfügt. Das Zeichen ihrer Wuerde ist eine Pfeife, die sie rauchen und sie sind immer nackt, tragen nur irgendwas Lederhaftes an ihrem Geschlecht. Ich unterhalte mich wieder mit dem Koenig, der wuerde sich freuen, wenn ich was fuer sein Dorf tun koennte. Ich sage, dass ich eine Website ueber Benin und meine Reise machen werde und da auch gern Fotos von seinem Dorf und ihm zeigen kann. Daraus entwickelt sich eine koenigliche FotoSession, der Koenig wechselt zweimal das Gewand, da er sich im Hausanzug nicht unbedingt ablichten lassen moechte. Ich werde ihm auf jeden Fall über Luc Abzuege mit seinem vollen Titel auf den Bildern zuschicken.


Das Ganze hat was Wuerdevolles, ich komme mir nicht wie ein knipsender Tourist sondern wie ein geschaetzter Gast vor. Mag ja sein, das ich mich täusche, aber ich empfinde den Besuch als sehr authentisch. Ich frage, wie viel Touristen denn so im Monat vorbeikommen wuerden. Der Koenig meint, max. 50 pro Monat und dann meist in Gruppen, sehr selten allein wie ich und dann gehen sie auch nur ein paar Schritte durchs Dorf, knipsen und verschwinden wieder.

Ich fand der ganze Aufwand hat sich gelohnt, ich lasse 40 Bleistifte nebst Spitzern fuer die Dorfschule da. Sicher nur eine Minimalgeste, aber zumindest bei diesem Klima besser als Kulis, die relativ schnell austrocknen. :)

Morgen fahre ich in die einzige BigCity - nach Cotonou. Von da will ich nach Ganvie, einer Stadt auf Pfaehlen mitten in einem See. Aber erst mal die 460 km runter reisen, das kann bekanntlich dauern...

Beste Sonntagsgruesse
Steffen

2 Kommentare:

  1. Huhu Steffen,
    das liest sich ja echt alles sehr interessant, was du da erlebst. Du hast wirklich Glück. Kann es mir bildlich vorstellen.
    Eine Frage kam bei mir nur grad auf. Was erwartet der König des Dorfes von dir, also was denkt er, was du tun könntest?
    LG Anja

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  2. Moin Steffen

    bin begeistert und beglückt teilhaben zu können, und auch neidisch - aber alle Adjektive positiv gemeint.

    der Peter Jerie

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